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Wissenswertes zu Hallux valgus | Avena

Hallux valgus: Wissenswertes zum Ballenzeh

Der Begriff „Hallux valgus“ ist lateinisch für „schiefe Großzehe“ und beschreibt eine der häufigsten Fehlstellungen des Fußes: Der große Zeh neigt sich vom Zehengrundgelenk aus in Richtung Fußaußenseite. Gleichzeitig entsteht an der Fußinnenseite die für das Krankheitsbild typische Beule am Gelenk. Viele Menschen mit Hallux valgus (auch Ballenzeh genannt) haben Schmerzen, bei anderen verursacht die Fehlstellung des Großzehengrundgelenks kaum Beschwerden. In unserem Hallux-Ratgeber geben wir Ihnen einen umfassenden Überblick über Ursachen, Symptome und Diagnosemethoden des Hallux valgus sowie wichtige Tipps zur Vorbeugung.

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Erste Signale erkennen: Hallux valgus Symptome

Der Körper ist in der Lage, die Fehlstellung des Gelenks eine Zeit lang auszugleichen, sodass der Hallux valgus für viele Menschen zunächst vor allem ein ästhetisches Problem darstellt und kaum Beschwerden verursacht. Da der Vorfuß beim Hallux valgus immer breiter wird, kommt es im Anfangsstadium in herkömmlichem Schuhwerk häufiger zu Reibungen und Druckstellen. Mit der Zeit kann der Ballenzeh durch Überlastung und die veränderte Mechanik der Fußknochen Schmerzen verursachen. Diese treten vor allem an den Zehen selbst auf, können aber auch in den Ballen oder in die Unterseite des Mittelfußes ausstrahlen. Je nach Ausprägung ruft der Hallux valgus weitere Symptome und Erkrankungen hervor, die sich im Verlauf auch summieren können.

Ursachen, Vorbeugung, Therapie | Avena

Die Symptome eines Hallux valgus im Überblick:

  • Reibung in engen Schuhen
  • Rötungen, Schwellungen, Druckstellen und Entzündungen
  • Vermehrte Hornhautbildung
  • Vorwölbung des Großzehenballens
  • Fehlstellung der anderen Zehen aufgrund des Drucks vom Großzeh
  • Bewegungseinschränkungen
  • Schmerzen beim Gehen oder langen Stehen
  • Taubheitsgefühl aufgrund von Nervenschädigungen
  • Schleimbeutelentzündungen
  • Verschleiß der Gelenke (Arthrose)
  • Hühneraugen

Wie entsteht ein Hallux valgus? Ursachen im Überblick

Der Ballenzeh entsteht fast immer als direkte Folge einer anderen Fußfehlstellung – dem Spreizfuß. Beim Spreizfuß ist das sogenannte Quergewölbe des Fußes abgesunken. Es erstreckt sich vom kleinen bis zum großen Zeh unterhalb der Mittelfußknochen und ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark ausgeprägt. Bei einem Spreizfuß hat das abgesenkte Fußquergewölbe zur Folge, dass sich die Mittelfußknochen fächerförmig aufspreizen und sich der Vorfuß verbreitert. Dadurch entsteht eine dauerhafte Fehlbelastung des Fußes: Durch den Druck und den veränderten Zug der Sehnen verschiebt sich das Großzehengrundgelenk und bildet eine Beule an der Seite des Fußes, während sich der große Zeh in Richtung der anderen Kleinzehen neigt – ein Hallux valgus entsteht.


Verschiedene andere Faktoren können die Entstehung eines Hallux valgus zusätzlich begünstigen: Zu den häufigsten Ursachen gehört eine erbliche Veranlagung. So begünstigt beispielsweise ein schwaches Bindegewebe die Entstehung der Fehlstellung, weshalb Frauen tendenziell häufiger einen Ballenzeh entwickeln als Männer. Entgegen vieler Vermutungen sind enge Schuhe nicht die Hauptursache für die Fehlstellung. Allerdings erhöhen Schuhe mit hohen Absätzen und spitzem Vorderfuß aufgrund der unnatürlichen Form die Wahrscheinlichkeit eines Hallux valgus.

Weitere Faktoren und Erkrankungen, die einen Hallux valgus begünstigen:

  • Übergewicht
  • Rheumatoide Arthritis
  • Verkürzte Wadenmuskulatur oder Achillessehnen
  • Knick-Senk-Fuß

Präzise Diagnose: Hallux valgus erkennen

Wenn Sie Schmerzen im Bereich des Großzehengrundgelenks verspüren oder eine sichtbare Veränderung der Zehen bemerken, kann dies auf einen Ballenzeh hinweisen. Ob es sich bei Ihren Beschwerden tatsächlich um einen Hallux valgus handelt, können Sie bei einem Arztbesuch abklären lassen. Ein Blick auf Ihre Füße gibt einem Orthopäden Aufschluss darüber, ob ein Hallux valgus vorliegt: Entscheidend ist unter anderem, wie der Großzeh im Verhältnis zu den anderen Zehen steht und in welchem Winkel der Mittelfußknochen gekrümmt ist. Darüber hinaus können bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen helfen, die Fehlstellung genauer zu bestimmen und mögliche Begleiterscheinungen wie Arthrose rechtzeitig zu erkennen.

Ihr behandelnder Arzt wird Sie in der Regel auch nach Schmerzen oder Beschwerden beim Gehen und Stehen fragen. Diese diagnostischen Untersuchungen ermöglichen, eine individuelle Behandlung oder Therapie für Ihre Beschwerden zu entwickeln. Wenn Sie also den Verdacht haben, an einem Hallux valgus zu leiden, sollten Sie nicht zögern, einen Arzt aufzusuchen. Eine frühzeitige Diagnose kann dazu beitragen, das Fortschreiten der Fehlstellung zu verlangsamen und mögliche Komplikationen und das Risiko für weitere Erkrankungen zu minimieren.


Hallux valgus im Verlauf: Stadien und Folgeerkrankungen

Die Fehlstellung des Großzehengrundgelenks verläuft meist in verschiedenen Stadien. Dabei nimmt die Ausprägung der Fehlstellung von Stadium zu Stadium zu und bringt entsprechend eine Reihe unterschiedlicher Symptome mit sich. Nicht jeder Patient durchläuft zwangsweise alle Stadien der Fußfehlstellung und für jede Ausprägung gibt es passende Behandlungsstrategien.


Stadium 1 – leichte Form des Hallux valgus

Im Anfangsstadium kennzeichnet sich der Hallux valgus durch einen vergrößerten Winkel zwischen dem ersten und dem zweiten Mittelfußknochen von bis zu 20 Grad. Dadurch entsteht eine leichte Verschiebung des Großzehs in Richtung der anderen Zehen, die sich in einer äußerlich kaum sichtbaren Beule äußert. Viele Menschen mit Ballenzeh spüren in diesem frühen Stadium bis auf das ästhetische Problem keinerlei Unterschied zu einem gesunden Fuß. Dennoch kann bereits eine gering ausgeprägte Fehlstellung zu gelegentlichen Schmerzen beim Gehen oder Stehen, Schwellungen und Reizungen im Bereich des Großzehballens führen. Wird der Hallux valgus in diesem Stadium nicht behandelt, führt die Fehlstellung häufig bereits zu ersten Verschleißerscheinungen am Grundgelenk der Großzehe und zu weiteren Beschwerden.

Stadium 2 – mittlere Form des Hallux valgus

Im zweiten Stadium des Hallux valgus nimmt die Aufspreizung zwischen dem ersten und zweiten Mittelfußknochen weiter zu (bis zu 30 Grad), sodass der große Zeh sich sichtbar in Richtung der anderen Zehen abknickt. Schmerzen und andere Beschwerden treten auch in Ruhephasen häufiger auf und die Beweglichkeit in Ihrem Grundgelenk ist eingeschränkt. Es kommt außerdem vermehrt zu Entzündungen und Schwellungen im Bereich des Großzehengrundgelenks. In diesem Stadium ist meist auch die Haut am Ballen sichtlich gerötet.

Stadium 3 – schwere Form des Hallux valgus

Die schwere Form des Hallux valgus ist deutlich sichtbar. Der Winkel zwischen dem ersten und zweiten Mittelfußknochen vergrößert sich – in seltenen Fällen bis zu 90 Grad. Der Großzeh schiebt sich dann in den meisten Fällen bis über oder unter die benachbarten Zehen oder drängt diese zur Seite. Die Schmerzen und Beschwerden werden bei vielen Patienten intensiver und können sich aufgrund der Belastungsverschiebung auch auf den gesamten Fuß ausbreiten. Bei vielen Menschen mit Hallux valgus bilden sich in diesem Stadium vermehrt Schwielen, Hühneraugen und Druckstellen am Zeh.

Ein unbehandelter Hallux valgus kann in jedem Stadium zu verschiedenen Folgeerkrankungen führen. Dazu gehören neben Arthrose auch Bursitis (Schleimbeutelentzündung), Metatarsalgie (Schmerzen im Bereich des Mittelfußes) und Fußdeformitäten wie Hammer- oder Krallenzehen, bei der eine oder mehrere der Kleinzehen krallenartig gekrümmt sind. Bei starken Beschwerden ist eine Operation die einzige Möglichkeit, den Hallux valgus zu korrigieren. Dabei gibt es verschiedene operative Verfahren: Bei einer Korrektur werden unter anderem die Knochen durchtrennt und so in ihrer Stellung korrigiert, dass der Zeh wieder gerade ausgerichtet ist. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Knochen bzw. die Gelenke mit Schrauben zu versteifen.


Hallux valgus vorbeugen: allgemeine Tipps

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, um der Entstehung eines Hallux valgus wirksam vorzubeugen. Mit den folgenden Tipps können Sie das Risiko einer Fehlstellung des Großzehengrundgelenks reduzieren und Ihre Fußgesundheit unterstützen.

  • Geeignetes Schuhwerk: Wählen Sie idealerweise flache Schuhe, die ausreichend Platz für Ihre Zehen bieten und den Fuß gut stützen. Vermeiden Sie im besten Fall enges Schuhwerk, das den Vorfuß zusammendrückt und Ihren Zehenbereich einengt, wie beispielsweise Schuhe mit Absatz. Unsere Hallux-Schuhe eignen sich nicht nur für Menschen mit Ballenzeh, sondern bieten auch vorbeugend ausreichend Freiraum und ein angenehmes Laufgefühl.
  • Schuhwerk in richtiger Größe und Weite: Zu enges oder zu weites Schuhwerk können nicht nur Schmerzen verursachen, sondern auch Fußfehlstellungen begünstigen. Daher sollten Ihre Schuhe im besten Fall weder zu groß noch zu klein sein, sodass Ihre Zehen genügend Spielraum haben und sich frei bewegen können. Die ideale Passform trägt so wesentlich zu Ihrer Fußgesundheit bei und kann das Risiko eines Hallux valgus verringern. Die passende Schuhweite messen Sie mithilfe unserer Schuhberatung . Unser Größenberater für Schuhe verhilft Ihnen darüber hinaus mit praktischen Größentabellen zur optimalen Schuhgröße.
  • Regelmäßig barfuß laufen: Das Laufen ohne Schuhe stärkt die Muskeln und Bänder in Ihren Füßen und trägt zur Verbesserung der Fußstabilität bei. Barfuß laufen ermöglicht es Ihren Füßen außerdem, sich natürlich zu bewegen, sodass Ihre Füße nicht eingeengt oder verformt werden.
  • Gestärkte Fußmuskulatur: Durch gezielte Gymnastik- und Sportübungen gegen Hallux valgus können Sie die Muskulatur rund um das Großzehengrundgelenk stärken. Zu den Übungen gehören beispielsweise rollende und kreisende Bewegungen mit dem Fuß oder Greifübungen mit den Zehen.
  • Gesundes Körpergewicht: Übergewicht ist eine zusätzliche Belastung für die Gelenke und erhöht den Druck auf die Füße. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität tragen zu einem gesunden Körpergewicht bei und helfen, das Risiko für einen Hallux valgus zu reduzieren.
  • Verminderte Belastung: Vermeiden Sie nach Möglichkeit langes Stehen auf harten Oberflächen, da dies zu einer übermäßigen Belastung des Vorfußes führen kann. Entlasten Sie Ihre Füße daher, wann immer möglich.
  • Praktische Hilfsmittel: Nutzen Sie Tipps und Hallux valgus-Hilfsmittel wie Hallux-freundliche Schuhe, spezielle Einlegesohlen , schützende Polster oder orthopädische Schienen, um Ihre Füße zu entlasten und zu stabilisieren.

Beachten Sie, dass diese Tipps keine medizinische Beratung ersetzen. Falls Sie bereits Beschwerden haben, ist es ratsam, einen Arzt bzw. Orthopäden zu konsultieren, um eine individuelle Behandlung zu erhalten.

Häufige Fragen zu Hallux valgus

Kann sich ein Hallux valgus wieder zurückbilden?

Wenn sich der Hallux valgus einmal ausgeprägt hat, bildet er sich nicht von alleine wieder zurück. Sie können mit gezielten Vorbeugungsmaßnahmen wie Gymnastik oder Hilfsmitteln wie Schuhen und Polstern allerdings dazu beitragen, die weitere Fehlstellung der Großzehe zu verlangsamen oder zu verhindern.

Was macht man gegen Hallux valgus?

Wenn Sie Schmerzen im Großzehengrundgelenk haben oder eine Veränderung der Zehen feststellen, suchen Sie einen Arzt auf, um zu klären, ob es sich um einen Hallux valgus handelt und welche Art von Behandlung angemessen ist. Je nach Ausprägung und Stadium helfen gymnastische Übungen, um der fortschreitenden Fehlstellung vorzubeugen. Außerdem gibt es verschiedene konservative Behandlungsmethoden wie Schienen, Einlagen oder Taping. Bei schweren Formen des Ballenzehs empfiehlt sich womöglich eine Operation.

Was sind die besten Schuhe bei Hallux valgus?

Bei einem Ballenzeh empfehlen sich spezielle Hallux valgus-Schuhe, die im empfindlichen Vorfuß- und Zehenbereich besonders viel Bewegungsfreiheit bieten, damit keine Druckstellen oder Reibungen entstehen. Unterstützt wird das angenehme Laufgefühl durch ein dehnbares, anschmiegsames Obermaterial, kleine Polster und eine weitestgehend nahtfreie Verarbeitung.


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