Schlafstörungen können ganz verschiedene Formen annehmen.
Im Groben lassen Sie sich einteilen in:
Insomnien
Wenn Menschen schlecht einschlafen, nachts häufig wach werden und morgens zu früh aufwachen. Dabei entsteht vielfach das Gefühl, nicht richtig tief schlafen zu können.
Parasomnien
So werden Störungen genannt, die aus dem Schlaf heraus entstehen – wie etwa Schlafwandeln oder Sprechen im Schlaf.
Hypersomnie
Wer tagsüber Probleme hat, wach zu bleiben und immer wieder einnickt – obwohl er meint, genügend zu schlafen – leidet möglicherweise an dieser Form der Schlafstörung. Grund hierfür kann die so genannte Schlafapnoe sein. Sie sorgt dafür, dass der Schlaf „zerstückelt“ und nicht erholsam ist, weil der Betroffene infolge von Atemaussetzern immer wieder für Sekunden erwacht. Von einer Schlafapnoe spricht man, wenn während des Schlafs Atempausen von mindestens zehn Sekunden auftreten und der Betroffene mehr als zehn Atempausen pro Schlafstunde hat. In der Regel ist die Schlafapnoe mit Schnarchen verbunden. Häufig merkt der Betroffene davon nichts. Die Folge ist ein nicht erholsamer Schlaf, was meistens zu der typischen ausgeprägten Tagesmüdigkeit führt.
Wer sich zur Diagnose in professionelle Hände begibt, muss häufig zunächst einen Fragebogen ausfüllen. Denn mit gezielten Fragen können Ärzte die Art und den Schweregrad einer Schlafstörung herausfinden. Das Führen eines Schlafprotokolls bzw. Schlaftagebuches stellt eine der bedeutendsten Maßnahmen dar; aus ihnen ergeben sich häufig wichtige Hinweise für die Therapie. Ausführliche Analysen auch über Nacht werden bei einem Aufenthalt in einem Schlaflabor durchgeführt: dabei werden über Elektroden beispielsweise die Atmung, Bewegung oder das Elektrokardiogramm (EKG) gemessen. Üblicherweise werden zwei Nächte in einem Schlaflabor verbracht, um eine genaue Diagnose zu ermöglichen.
Therapien: Welche Möglichkeiten der ärztlichen Behandlung gibt es?
Wer ab und zu nachts wach liegt, kann selbst einiges dafür tun, um wieder erholsam ein- und durchzuschlafen. Darüber hinaus können Apotheker, Ärzte und Therapeuten Unterstützung über verschiedene Ansätze bieten:
Medikamente
Schlafmittel können sinnvoll sein, wenn eine Entlastung nach dauerhaften Schlafstörungen dringend notwendig wird. Die Tabletten sollten auf keinen Fall in Eigenregie eingenommen werden – vorher unbedingt den Rat des Arztes oder erfahrenen Apothekers einholen. Ein speziell geschulter Schlafmediziner weiß am besten, welche Arzneien die optimale Wirkung entfalten. Und er berät seine Patienten, wie lange die Medikamente eingenommen werden dürfen, um eine mögliche Abhängigkeit zu verhindern. Schonende Baldrianpräparate können eine Alternative sein – denn eine Dauerlösung ist die medikamentöse Therapie nicht.
Entspannungstechniken
Wer aufgrund von mentaler oder körperlicher Anspannung nicht ein- und durchschlafen kann, ist gut beraten, sich Techniken anzueignen, um besser „abschalten“ zu können. Hilfreich sind dabei Entspannungsübungen wie Autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, die sich in Kursen erlernen und beherrschen lassen. Bewährt haben sich auch fernöstliche Entspannungstechniken wie Yoga, Qi Gong, Tai Chi.
Psychotherapie
Hat sich ein psychisches Problem als Ursache der Schlafstörungen herauskristallisiert, kann eine entsprechende Therapie bei einem Psychotherapeuten das Mittel der Wahl sein.