Sie spüren häufiger Herzrasen oder Herzstolpern, ein Druckgefühl in der Herzgegend oder Kopfschmerzen und Schwindelgefühle? Diese Symptome kennt fast jeder zweite Erwachsene in Deutschland. Es sind klassische Hinweise auf Bluthochdruck (Hypertonie). Häufig sind keine eindeutigen Ursachen feststellbar. Bluthochdruck kommt schleichend und kann unbehandelt gesundheitliche Schäden anrichten, die sich erst nach Jahren an den Folgeerkrankungen zeigen. Soweit muss es nicht kommen, denn Sie können selbst eine Menge für Ihre Gesundheit tun, wenn Sie einige Tipps beherzigen. Eine regelmäßige Kontrolle liefert dem Arzt wichtige Anhaltspunkte für die Diagnose und Therapie.
Was aber ist eigentlich Blut(hoch)druck?
Etwa jeder zweite Erwachsene in Deutschland leidet ab dem 50. Lebensjahr an Bluthochdruck. Frauen sind mit 44 Prozent weniger stark betroffen als Männer. Hier liegt der Anteil der Betroffenen bei 51 Prozent. Dass die menschlichen Blutgefäße unter Druck stehen ist normal und lebensnotwendig – im Falle von Bluthochdruck ist dieser Druck schlicht zu stark ausgeprägt, verursacht Befindlichkeitsstörungen und Folgekrankheiten.
Der Druck in den Gefäßen entsteht grundsätzlich durch das Pumpen des Herzens von sauerstoffreichem Blut aus der Lunge in den Körperkreislauf. Mit der Rhythmik des Herzschlags variiert auf natürliche Weise auch der Blutdruck. Der höhere Druck beim Zusammenziehen des Herzens wird als systolischer Blutdruck bezeichnet, der niedrigere Druck während der Füllungsphase des Herzens dagegen als diastolischer Druck. Gemessen werden die Werte mit Blutdruckmessgeräten und als Druck einer Quecksilbersäule (mmHg) registriert. Im Normalfall beträgt der systolische Druck 120 mmHg, der diastolische Druck 80 mmHg, kurz 120/80 mmHg. Von Bluthochdruck spricht man, wenn einer oder beide Werte bei wiederholten Messungen im Ruhestand über 140/90 mmHg liegen.
Die Werte im Überblick:
Blutdruck (mmHg): Optimal, systolisch (mmHg): < 120, diastolisch: < 80
Blutdruck (mmHg): Normal, systolisch (mmHg): 120–129, diastolisch: 80–84
Blutdruck (mmHg): Hoch normal, systolisch (mmHg): 130–139, diastolisch: 85–89
Blutdruck (mmHg): Leichter Bluthochdruck (Grad 1), systolisch (mmHg): 140–159, diastolisch: 90–99
Blutdruck (mmHg): Mittelschwerer Bluthochdruck (Grad 2), systolisch (mmHg): 160–179, diastolisch: 100–109
Blutdruck (mmHg): Schwerer Bluthochdruck (Grad 3), systolisch (mmHg): > 179, diastolisch: >109
Wie entsteht Bluthochdruck?
Bei 80 bis 90 Prozent der Hochdruckpatienten lässt sich keine eindeutige Ursache feststellen. Diese Form des Bluthochdrucks wird als primäre Hypertonie bezeichnet. Familiäre Neigung zu erhöhtem Blutdruck, höheres Alter und Geschlecht spielen ganz sicher eine Rolle – Frauen erkranken meist später als Männer an Bluthochdruck. Klar definiert sind allerdings die Risikofaktoren, die durch den Lebensstil bestimmt werden:
- Übergewicht
- Rauchen
- Bewegungsmangel
- chronischer Stress
- hoher Salzverbrauch
- übermäßiger Alkoholkonsum
Daneben kommt noch ein anderer Typ des Bluthochdrucks vor, der als Folge einer anderen Erkrankung, zum Beispiel einer Organerkrankung des Herzens, der Nieren, oder bei Störungen des Hormonsystems in Erscheinung tritt (sekundäre Hypertonie).