Wie macht sich Bluthochdruck bemerkbar?
Oft werden die ersten Anzeichen eines Bluthochdrucks nicht richtig gewertet. Sie sind häufig unspezifisch. Als erste Symptome können auftreten:
- Schwindelgefühle und Ohrensausen
- Kopfschmerzen, vor allem nachts oder morgens
- Sehstörungen
- Schweißausbrüche
- Nasenbluten
- Unruhe und Nervosität, Konzentrationsstörungen
- rote Gesichtsfarbe
Warnhinweise, die auf eine Schädigung des Herzens hindeuten können, sind:
- Herzrasen
- Herzstolpern
- Engegefühl in der Herzgegend
Vielfach entwickelt sich Bluthochdruck parallel mit Übergewicht, einer Insulinresistenz (vgl. Diabetes) und erhöhten Blutfettwerten. Die Kombination dieser Erkrankungen wird „metabolisches Wohlstandssyndrom“ genannt – in Deutschland erkranken nach Expertenschätzung 25 Prozent der Menschen im Laufe ihres Lebens daran.
Da gerade Bluthochdruck über einen langen Zeitraum ohne spürbare Symptome verlaufen kann, ist es umso wichtiger, routinemäßig den Blutdruck zu kontrollieren, um Bluthochdruck rechtzeitig zu erkennen. Wird über Jahre nichts gegen hohen Blutdruck unternommen, entstehen unwiderrufliche Schäden an diversen Gefäßen des Kreislaufsystems und Folgeerkrankungen an verschiedenen Organen wie Herz, Nieren oder Gehirn.
Welche Folgeerkrankungen können auftreten?
Chronischer Bluthochdruck trägt zur gefürchteten Arteriosklerose bei – umgangssprachlich Arterienverkalkung genannt. Hierbei lagern sich Fett und Kalk an den Gefäßwänden der Arterien ab. Die Adern werden immer enger, steifer – sie „verkalken“ – und schränken so den Blutstrom ein. Dies kann schwerwiegende Erkrankungen unterschiedlicher Organe und anderer Körperteile zur Folge haben:
Herz
Durch verengte Herzkranzarterien kann das Herz nicht mehr ausreichend durchblutet werden. Dem Herzmuskel mangelt es an Sauerstoff – vor allem unter Anstrengung. Es kommt zum typischen Engegefühl in der Brust. Daraus kann sich eine dauerhafte Herzmuskelschwäche, die chronische Herzinsuffizienz, entwickeln. Sind eines oder mehrere Gefäße komplett verschlossen, kommt es zu einem Herzinfarkt.
Gehirn
Sind die Halsschlagadern und Arterien des Gehirns besonders von der fortschreitenden Verkalkung betroffen, kann das Gehirn nicht mehr richtig durchblutet werden. Es kommt zu Schwindel, Konzentrationsproblemen und Sprachstörungen. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass eine Arterie komplett verstopft – etwa durch einen Thrombus – und einen Schlaganfall verursacht.
Niere
Eine Schädigung der Nierengefäße durch Arteriosklerose kann eine Abnahme der Nierenfunktion bewirken. Filter- und Ausscheidungsorgane funktionieren dann nur noch eingeschränkt. Besonders tückisch: Anfangs bemerken Betroffene die Einschränkung nicht. Ständige Erschöpfung als Symptom der geschädigten Niere stellt sich erst später ein. Am Ende kann die Gefäßverengung zum Nierenversagen führen.
Gliedmaßen
Arteriosklerotische Gefäßveränderungen können auch Durchblutungsstörungen an Beinen oder Armen hervorrufen – wobei die Beine häufiger betroffen sind. Hieraus entwickelt sich im Verlauf die periphere arterielle Verschlusskrankheit, umgangssprachlich auch Schaufensterkrankheit oder Raucherbein genannt. Bei längerer Belastung fangen die Beine an, zu schmerzen. Kurzes Stehenbleiben, etwa an einem Schaufenster, lindert die Beschwerden.
Augen
Die Gefäße der Netzhaut werden ebenfalls durch hohen Blutdruck geschädigt. Sie verengen sich und führen zu Netzhautveränderungen. In schweren Fällen kann sogar der Sehnerv anschwellen. Es kommt zu Sehstörungen. Bei regelmäßigen Augenuntersuchungen lassen sich solche Krankheitsverläufe frühzeitig entdecken. Gleichzeitig können diese unmgekehrt erste Indizien auf bestehenden Bluthochdruck liefern.
Routinemäßige Blutdruckmessung in regelmäßigen Abständen ist eine zentrale Vorbeugemaßnahme gegen diese schwerwiegenden Folgeerkrankungen.